BAUCHSCHMERZEN, BAUCHSCHMERZEN und immer wieder unerklärliche BAUCHSCHMERZEN
24.09.2024

Fast täglich erreichen mich Anrufe verzweifelter Eltern, deren Kinder immer wieder über unerklärliche Bauchschmerzen klagen. Oft haben sie schon eine lange Odyssee an möglichen Untersuchungen hinter sich, die aber zu keiner klaren Diagnose, geschweige denn zu einer Verbesserung der Beschwerden geführt haben. Der Leidensdruck der Kinder und Eltern ist spürbar hoch.

Nicht selten treten die Bauchschmerzen morgens auf, also bevor dir Kinder in die Kita oder Schule gehen. Die Vermutung, dass sie dort Probleme haben, liegt nahe.

Hier möchte ich euch beruhigen, weder sind die meisten Bauchschmerzen der Kinder unerklärlich, noch in den wenigsten Fällen psychisch bedingt. In den überwiegenden Fällen liegt eine Dysbiose vor (Veränderung und Verschiebung der Leitkeime, dem Mikrobiom, im kindlichen Darm).

Die Entstehung einer Dysbiose kann verschiedene Gründe haben, angefangen von einer unzureichenden Menge in den mütterlichen Schleimhäuten, ein Kaiserschnitt, Nicht-Stillen, Antibiotikagaben, längere Krankenhausaufenthalte nach der Geburt bis hin zu einer zu frühen Beikost-Einführung im noch unausgereiften Darm des Säuglings.

Die Darmgesundheit von Kindern

DIE KINDLICHE DARMFLORA

Ein erfolgreicher Start für die kindliche Darmflora entsteht durch die erste „Schluckimpfung“ bei der Passage durch den Geburtskanal. Hierbei wird die erste Kolonisation für den kindlichen Darm gebildet. Aus diesem Grund empfehle ich allen werdenden Müttern im letzten Drittel der Schwangerschaft ihre Darm- und Vaginalflora  mit hierfür geeigneten Präparaten aufzubauen, denn Sie geben dem Neugeborenen eine Art Bakterien- Grundausstattung mit.  Sind die werdenden Eltern selber Allergiker, sollte das Aufbaupräparat auf jeden Fall auch den Laktobazillus BB 12 enthalten, weil er nachweislich die Allergiebereitschaft des Kindes senken kann.  In den ersten Lebenstagen verbrauchen die E.coli Bakterien den noch zu hohen Sauerstoffanteil im Säuglingsdarm und bereiten ihn so für die  Lactobazillen und Bifidobakterien vor. Der frühkindliche Darm sollte im Normalfall dann zu 90% durch Bifidobakterien besiedelt sein.

DAS STILLEN

Durch das Stillen wird die ständige Weiterentwicklung der kindlichen Darmflora und des Immunsystems gefördert. Muttermilch ist soviel mehr als Nahrung. Sie enthält mehr als 200 verschiedene Oligosaccharide, die den Darmbakterien als Nahrung dienen. Diese sind nicht künstlich herzustellen und in keiner synthetisch hergestellten Säuglingsnahrung enthalten.

Das ZUFÜTTERN

Etwa im Alter von 5 -6 Monaten (bei manchen Kindern auch um einiges später) bereiten sich der kindliche Darm und die Bauchspeicheldrüse auf die langsame Zufütterung von fester Nahrung vor. Die Darmflora verändert sich zu einer Mischflora und die Bauchspeicheldrüse stellt sich nach und nach auf die Bereitstellung der Verdauungsenzyme ein. Bis zum 6.Lebensjahr wird das kindliche Darmmikrobiom der Erwachsenenflora immer ähnlicher. Eine zu frühe und zu schnelle Einführung der Zufütterung ist nicht zu empfehlen, da vor dem              4. Lebensmonat noch keine ausreichende Magensäure gebildet wird und die Bauchspeicheldrüse noch nicht genug Verdauungsenzyme liefert. Ein Beginn mit nur zwei- bis drei Löffel Brei in den ersten Tagen und dann langsame Steigerung der Menge im Abstand von mehreren Tagen, gibt Darm und Bauchspeicheldrüse die Chance, sich adäquat auf eine gesunde und ausreichende Verdauungsleistung einzustellen.            

SICHERHEIT durch eine gezielte  Stuhl-Labor-Analyse

Die meisten Kinder mit einer gestörten oder einem fehlerhaften Aufbau der Darmflora (Dysbiose), zeigen häufig durch entsprechende Symptomatik diese Dysbalance an. Es gibt aber auch Entwicklungen die lange Zeit unbemerkt bleiben und erst, wenn Entzündungen hinzukommen, zu entsprechender Symptomatik führen.

Ist die Darmschleimhaut durch Entzündung geschädigt, kann sich die physiologische wichtige wandständige Darmflora der Kinder nicht mehr an der Darmschleimhaut ansiedeln. Dadurch wird das Immunsystem in seiner Abwehrfunktion gestört und kann zu einer Infektanfälligkeit führen.

Eine gezielte Stuhluntersuchung, in einem hierauf spezialisierten Labor, zeigt die Menge aller Bakterienstämme an und, was besonders wichtig ist, das Verhältnis der Säuerungsflora zur Fäulnisflora. Wo viel Fäulnis vorherrscht kommt es vor allem zu Bauchschmerzen, - Koliken, Schlafstörungen und Unruhe der Kinder. Weiterhin werden der immunologische Schutz der Schleimhäute, Hinweise auf pathogene Pilze (z.B. Candida), Entzündungsmarker und Hinweise auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder einem Leaky Gut (durchlässiger Darm) untersucht.

Bei entsprechendem Befund kann dann gezielt das kindliche Darmmikrobiom aufgebaut werden, was meiner Erfahrung nach, die Basis für die ganze spätere Gesundheit eines jeden Menschen ist.

Eure Kinderheilpraktikerin

Ursel Carls

Dr. Dietrich Klinghart (Arzt, Wissenschaftler, Dozent):

„Die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, dass fast alle chronischen Erkrankungen im Erwachsenenalter durch ein defizientes Mikrobiom im Kindesalter mit verursacht wird.“    

 

 

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